Etna Carrara

Am Sonntag, den 24. Juni 2012 um 12 Uhr eröffnet das Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen mit der Ausstellung „Etna Carrara“ eine Präsentation der neun Künstler, die 2011 und 2012 mit dem renommierten Villa Romana-Preis ausgezeichnet wurden.

Die Künstler

Thomas Kilpper wird aus Anlass der Ausstellung ein 15 x 4 Meter großes Banner für die Fassade des Ludwig Forums entwickeln, das ein partieller Abdruck seiner Bodenarbeit für die Venedig-Biennale 2011 ist. Der Holzboden des “Pavillon für revolutionäre Redefreiheit” mit seinen 33 Politikerportraits diente als Druckstock für das großformatige Banner.

Der Beitrag von Nora Schultz entsteht ebenfalls vor Ort und bezieht Aspekte der Industriearchitektur des Ludwig Forums ein. Der Prozess der Fertigung und Formbildung bleibt in ihren Installationen, Performances, Soundarbeiten, Drucken und Druckmaschinen immer erkennbar.

Sophie Reinhold zeigt eine Auswahl ihrer auf vielfältige Weise ins Räumliche spielenden Gemälde. Die Arbeiten, von denen einige mit Marmorstaub aus den Carrara-Steinbrüchen grundiert sind, bezeugen eine gleichermaßen freie und eigenständige wie präzise Auseinandersetzung mit der Geschichte europäischer Malerei.

Die Interventionen, Performances, Skulpturen und Videos von Yorgos Sapountzis entstehen in und aus seiner Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum, die auf sehr leichte, fast spielerische Art und Weise den jeweiligen Ort als historischen und lebendigen Raum aktiviert.

Von Vincent Vulsma sind Arbeiten aus seiner Serie von Jacquard-Webarbeiten WE455 zu sehen. Der Titel bezieht sich auf die Werknummer einer Fotografie von Walker Evans, die dieser 1935 in der Ausstellung “African Negro Art” von Textilien anfertigte, die das zentralafrikanische Volk der Kuba als Währung nutzte.

Henrik Olesen thematisiert mit einem Eingriff an der Grenze zur Unsichtbarkeit Aspekte von Fragmentierung, Wiederholung und Abhängigkeit. Die Videoarbeit von Rebecca Ann Tess ist der dritte Teil einer Trilogie, der in der Villa Romana gedreht wurde und im Ludwig Forum erstmals präsentiert wird.

Die drei Videoarbeiten greifen Stereotype der europäischen und US-amerikanischen Film- und Fernsehgeschichte auf und führen durch Wiederholungen, Drehungen und Verfremdungen ihre kulturellen Einschreibungen vor. Von Nine Budde ist eine vierteilige Fotoserie zu sehen, die Orte, Protagonisten und Bilder in psychisch aufgeladene Kontexte versetzt. Wolfgang Breuer zeigt vier Bilder, Kompositionen mit Tonerfarbe, die auf Kopien von Fotografien basieren.

Villa Romana

Die Villa Romana in Florenz ist ein Ort der künstlerischen Produktion und des Austauschs. Nur zehn Minuten vom Florentiner Stadtzentrum entfernt, vereint sie Ruhe inmitten eines großen Gartengrundstücks mit der urbanen Realität einer Großstadt. Mit Ausstellungen und einem breiten Spektrum an Veranstaltungen betreibt die Villa Romana den Dialog mit Produzenten und Publikum, platziert sich im internationalen künstlerischen Kontext und fördert die Kommunikation mit den Kulturen des Mittelmeerraums.

Kernaufgabe der Villa Romana ist seit 1905 der Villa Romana-Preis. Er wird jährlich an vier herausragende, in Deutschland lebende Künstler vergeben und ist mit einem Stipendium und einem zehnmonatigen Aufenthalt in Florenz verbunden. Träger der Villa Romana und Stifter des gleichnamigen Preises ist der gemeinnützige Villa Romana Verein, der von der Deutsche Bank Stiftung, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie weiteren privaten Förderern unterhalten wird.

Etliche beteiligte Künstler wurden bereits in zahlreichen bedeutenden Ausstellungshäusern gezeigt. Darunter Thomas Kilpper, dessen Präsentation auf der Venedig-Biennale im vergangenen Jahr große Beachtung fand, Nora Schultz, deren Arbeiten im MoMA in New York und in der Kunsthalle Zürich zu sehen waren, Wolfgang Breuer, der 2009 in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin präsentiert wurde oder Henrik Olesen, der im Frühjahr dieses Jahres mit dem Wolfgang-Hahn-Preis des Museum Ludwig ausgezeichnet wurde. (Quelle: Originalmeldung)

Mehr hier: Zur Ausstellung

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