Ulysses an einem Tag…

Pünktlich zum Bloomsday am 16. Juni erscheint der Ulysses mit 272.000 Wörtern…  Das Projekt, berühmte Bücher auf ein einziges Blatt zu drucken, verdankt sich der spielerischen Neugier von Ian Warner, Partner bei Blotto Design.

Beim Stöbern in den digital aufbereiteten Werken der Weltliteratur des amerikanischen «Project Gutenberg» stieß er auf ein 1000-Seiten-Opus wie den Ulysses von James Joyce und stellte sich die Frage, wie lang dieses Buch wirklich ist, wollte den Text auf einer Seite überblicken.

Es war ein beiläufiges grafisches Experiment mit einem beeindruckenden Ergebnis: Kaum zu glauben, der Romantext war mit einem Blick zu erfassen und blieb deutlich lesbar. So war die Idee geboren und es folgten weitere Klassiker. Beispielsweise mussten 88.567 Wörter aus beiden Teilen des Faust auf einer Seite untergebracht werden, das entspricht 432 Seiten der gebundenen Ausgabe bei Könemanns.

Der Roman der Romane, James Joyces «Ulysses»: Ein Meisterwerk, Ikone der modernen Literatur. Seit seinem ersten Erscheinen 1922 haben sich Heerscharen von Wissenschaftlern mit diesem Buch beschäftigt, trotzdem behält es für seine leidenschaftlichsten Anhänger noch heute etwas Rätselhaftes. Wer sind seine Leser? Wer lässt sich ein auf ein Spiel mit einem literarischen Monster, das die Wirklichkeit ist?

Im guten Stoff baden

Für seine Leser, die bereits genussvoll im Bloomschen Bewusstseinsstrom gebadet haben, ist dieses Literaturplakat geradezu eine Trophäe. Für die Ängstlichen, die sich erst anschicken, die Spitzen dieses Gebirges zu erklimmen, erleichtert es den Zugang zum labyrinthischen Werk und hilft bei der Navigation:

Nicht, dass es damit leichter zu lesen wäre. Aber der Roman eines einzigen Tages auf einer einzigen Seite, das sollte doch locker machen und ist das Rezept gegen den beim Ulysses normalerweise einsetzenden «Bildungsstarrkrampf» (Fritz Senn). (Originalmeldung:  Stefan Hirtz –  ARTEFAKT Kulturkonzepte)

Mehr hier: Zum Buch

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